Wir waren mal so richtig gemein und haben die Redaktion von Welcome To Last Week nach ihren Indie Game-Lieblingen gefragt. Warum das gemein ist? Weil jede*r Redakteur*in nur jeweils zwei Lieblingsgames nennen durfte und das ist in etwa so schwierig, als wenn man uns nach unseren zwei Lieblingsromanen fragen würde. Trotzdem hat sich die Redaktion der Herausforderung angenommen und extra für die Leserschaft von stadt.land.stories Empfehlungen ausgesprochen. Von Sozialkritik bis hin zum Kochspiel ist hier nahezu alles dabei. Und weil Welcome To Last Week gute Geschichten genauso liebt wie wir, spendieren wir euch hier nur jeweils einen kleinen Appetizer pro Spiel. Den vollen Rezensionsgenuss haben wir euch in den jeweiligen Kurzempfehlungen verlinkt. Wer da nicht weiterliest, ist selbst schuld.
Malte empfiehlt:
„Everhood – Einer Puppe wird ihr Arm gestohlen und sie muss sich durch die Unterwelt tanzen, um ihn zurückzuholen. Neben einem großartigen Soundtrack tauchen unzählige skurrile und sympathische Charaktere auf. Dabei schafft es das Spiel mit der Zeit, Fragen aufzuwerfen, die die komplette Beziehung zur Welt, zu sich selbst und zur gewählten Handlungsweise auf den Kopf stellen.“
Sympathisch ist übrigens auch Maltes vollständige Rezension, die wir euch hinter diesem Satz verlinkt haben.
„Paradise Killer – Der oberste Rat der Götter wurde ermordet und du wirst gerufen, um den Fall aufzuklären. Auf einer paradiesischen Insel voller religiöser Symbolik müssen göttliche Wesen befragt, Indizien ermittelt und Beweise gefunden werden. Wer am Ende verurteilt wird, ist völlig offen und liegt allein an den (moralischen) Entscheidungen, die du treffen musst.“
Ein paradiesisches Erlebnis ist übrigens auch Maltes vollständige Besprechung.
Christina empfiehlt:
„The Longing – The Longing ist das perfekte Beispiel, um Indie Games zu erklären. Es hat alles, was mein Herz begehrt: ein außergewöhnliche Design, einen überragenden Soundtrack und ein völlig absurdes Konzept, das nur in diesem einen Spiel funktioniert. In mein Herz geschlichen hat sich der einsame Schatten in den Höhlen tief unter der Erde, aber vor allem mit der Hingabe in sein Schicksal, das ihm 400 Tage Einsamkeit und Dunkelheit beschert. Er denkt trotzdem nie ans Aufgeben.“
Ihr solltet an dieser Stelle auch nicht aufgeben, sondern hier die komplette Rezension lesen.
„Return of the Obra Dinn – Hinter diesem Meisterwerk steckt ein geniales Gehirn, das sich ganz bewusst für eine überholt wirkenden Grafik entschieden hat, der in Return Of The Obra Dinn aber zu neuer Blüte gebracht wird. Alles an dem Detektiv-Abenteuer auf einem verschollenen Schiff ist perfekt durchdacht und so intensiv, dass ich das Salz auf meinen Lippen schmecke. Auch hier wird der Gesamteindruck von einem monumentalen Soundtrack abgerundet, der dem guten Schiff Obra Dinn für immer einen Platz unter meinen Lieblingsindies verschaffen wird.“
Ebenfalls ein Meisterwerk ist die Hintergrundstory zum Game.
Nina empfiehlt:
„Little Nightmares II – Das wunderschöne und einzigartige Little Nightmares II hat mich grafisch und inhaltlich einfach umgehauen. Eingehüllt in ihren gelben Regenmantel hat Six mir ein ganz neues Genre eröffnet, um das ich vorher immer einen riesigen Bogen gemacht hatte. Natürlich ist auch der erste Teil ein Genuss.“
Kein Alptraum aber wirklich traumhaft dazu übrigens Ninas Rezension in voller Länge.
„Overcooked! All You Can Eat – Um Genuss geht es auch in meinem zweiten Lieblings-Indie Game: Overcooked! All You Can Eat ist für mich ein absoluter Kochspiele-Klassiker, der das Beste aus allen vorangegangenen Teilen und ihren DLCs vereint. Hier werden Freundschaften gestärkt oder beendet – der Spielspaß ist es auf alle Fälle wert.“
Ebenfalls viel Wert ist Ninas ausführliche Besprechung zum Game.
Benja empfiehlt:
„My Name is Mayo 2 – Was auf den ersten Blick nach skurrilem Fetisch aussieht, wird unter der absurden Oberfläche so richtig tief. Während du mit deinem Zeigefinger auf dem Mayoglas herumtippst, eröffnet sie dir das ganze Ausmaß von Ängsten und Zweifeln, die in unserer Gesellschaft zur mächtigen Lebenskrise heranwachsen können. So wird My Name is Mayo 2 vom simplen, aber charmanten Clicker-Game, zum komplexen, sozialkritischen und modernen Kunstwerk.“
Keinen Fetisch aber einen Faible hegen wir für Benjas vollständige Rezension zum Game.
„Mosaic – Diese wuchtigen Bilder, sie wurden 1927 für die Filmwelt für immer auf Zelluloid festgehalten und… zerstört. Erst 2008 konnte eines der einflussreichsten Werke mit einer Kopie nahezu lückenlos wiederhergestellt werden. Mosaic entführt den Einfluss von Metropolis in die Videospielwelt und bastelt seinerseits an einem beeindruckenden Stück Kapitalismuskritik, das sich bei all der Schwermut jedoch einen hoffnungsvollen Blick bewahrt.“
Eine Hoffnung für guten Game-Journalismus ist übrigens Benjas Rezension zu Mosaic.
Tja, jetzt haben wir euch gemeinsam mit Welcome To Last Week ganz heiß auf Indie-Games gemacht, was? Und auch wir haben uns bereits eine Liste mit Games angefertigt, die wir nun unbedingt haben möchten. Ihr wollt noch mehr oder es war trotz aller Bemühungen noch nichts dabei, was euch ernsthaft vom Hocker haut? Dann schaut bei unseren Kolleg*innen von Welcome To Last Week vorbei und bleibt in Sachen Indie Games auf dem Laufenden.
(Fotos: stadt.land.stories (Header), 1-8 Gamecovers)
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