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Zu Besuch bei Geheimpunkt

Oder auch: „Es gibt in Deutschland kein einziges Dorf, wo nicht mindestens ein Geocache versteckt ist“

Mit Naturfotografin Maren Sonnenberg sind wir auf die Suche gegangen, für diesen Beitrag dreht sich jedoch alles ums Verstecken. Wir waren nämlich zu Besuch bei Daniel Pflieger, einem professionellen Schatzverstecker. Oder um es ganz konkret zu benennen: Daniel ist der Gründer und Inhaber von Geheimpunkt, der einzigen Agentur in ganz Deutschland, die sich vollständig auf Geocaching-Touren konzentriert. Einmalig also und dazu auch noch mit Sitz in Hannover. Aber wie kommt man eigentlich zu diesem Beruf? Daniel Pflieger ist eigentlich gelernter Pädagoge und hat sich in der Zeit vor seinem Leben als Schatzverstecker vor allem um die Freizeitgestaltung von Kindern mit körperlichen und geistigen Beeinträchtigungen gekümmert. Als er durch einen Freund auf das Thema Geocaching gestoßen war, kam ihm der Gedanke, dass das doch auch etwas für seine Gruppe wäre. Mit zehn Kindern zog er los und machte sich in der Eilenriede auf die Suche nach Caches. Und siehe da, sie alle hatten Spaß und Daniel war sofort Feuer und Flamme für das dynamische Freiluft-Knobeln. Kurz danach ersteigerte er im Internet sein erstes eigenes GPS-Gerät.

13 Jahre ist das nun her und seitdem hat sich einiges getan. 2010 machte Daniel sein Hobby zum Beruf und ist vor allem dank seiner brennenden Leidenschaft für das Thema sehr erfolgreich mit seinem Unternehmen. Zum einen gibt es bestehende feste Routen, die von Privatpersonen oder Unternehmen als Tour gebucht werden können. Auf der anderen Seite sind es oft Institutionen, Firmen und Städte, die sich bei Daniel Pflieger und seinem Team melden und eine individuelle Geocache-Tour geplant und umgesetzt haben wollen. „Ein Großteil unserer Arbeit ist das Entwickeln eines Spiels, das genau auf das Thema des Kunden passt“, erklärt er uns im Gespräch. So hat Geheimpunkt beispielsweise für die Stadt Oldenburg eine GeoTour Klimaschätze entwickelt, die mittels 15 Geocaches an klimarelevanten Orten die Teilnehmer*innen für die Thematik sensibilisiert. In Thüringen wird derzeit an einer Tour zum Thema Integration gefeilt, in Reutlingen sollen die UN-Klimaziele umgesetzt werden und in Hannover gibt es bereits seit geraumer Zeit im Auftrage von aha eine sich stetig erweiternde Geocache-Tour zu entdecken. Dabei stehen vor allem aktuelle Themen wie Masken- und Zigarettenmüll im Vordergrund. Die Arbeit von Geheimpunkt ist also keineswegs regional begrenzt. Das macht auch Sinn, denn schließlich gehen die Menschen in ganz Deutschland bereits seit rund 20 Jahren auf Schatzsuche. „Es gibt in Deutschland kein einziges Dorf, wo nicht mindestens ein Geocache versteckt ist“, erzählt uns Daniel. An dieser Entwicklung haben Daniel und sein Team natürlich auch ihren Anteil.

Spielspaß für jeden Anlass

Aha! Auch hier kann sich ein Geocache verstecken!

Jede neue Tour stellt das Team daher auch vor ganz neue Herausforderungen. Zwei Mitarbeiter von Geheimpunkt haben einzig und allein den Auftrag, sich immer wieder neue Geocaches auszudenken. An Ideen mangelt es den beiden nicht und bei diesem Job kann von Routine auch keine Rede sein. „Jedes neue Thema eröffnet neue Sichtachsen und Gedankengänge. Dadurch wird es nicht langweilig“, erzählt Daniel. Da werden beispielsweise auch Geocaches schon mal in einem Auto verbaut oder eine Telefonzelle aus Berlin geordert, die dann als Grundlage für einen Cache dient. Auch für die Steinchenbrüder in Hannover-Linden durfte sich das Team von Geheimpunkt schon eine Tour ausdenken und dabei kommt natürlich noch mehr das innere Kind zum Einsatz. Dabei steht für Daniel Pflieger und sein Team die Qualität des Endprodukts eindeutig über dem Arbeitsaufwand. Hier ist eben wirklich wahre Leidenschaft am Werk. Das Preis-Leistungs-Verhältnis bleibt daher ausgesprochen stimmig. Marketing-Touren, die beispielsweise von aha oder den Steinchenbrüdern in Auftrag gegeben wurden, können von allen App-Nutzer*innen kostenfrei gespielt werden. Wollt ihr Zugang zu einer der bestehenden Geocache-Touren von Geheimpunkt erhalten, dann zahlt ihr 39 Euro Pro Kopf. Habt ihr aber besondere Pläne und wollt eure Liebsten oder eure Kolleg*innen mit einer individuell auf eure Themen und Wünsche ausgerichtete Tour entwickelt haben, liegen die Kosten zwischen 150 und 350 Euro. In jedem der Fälle sind euch zwei bis drei Stunden Spielspaß garantiert. Beliebt sind neben Geocache-Heiratsanträgen übrigens auch Kindergeburtstage. Hierbei empfiehlt Daniel etwa ab der zweiten oder dritten Klasse zu beginnen, wenn die Kinder sicher mit Zahlen und Buchstaben umgehen können.

Jetzt während der Pandemie waren es vor allem einzelne Haushalte, die es konkret nach draußen zog und die auf diesem Wege das Geocaching für sich entdeckten. Die Plattform geocaching.com mit ihrer dazugehörigen App, die natürlich auch Geheimpunkt für seine Touren nutzt, konnte laut New York Times einen Anstieg bezüglich der Neuanmeldung von 70 Prozent verzeichnen, so Daniel. Zurückstecken musste leider das Zweitunternehmen von Daniel Pflieger, Cacher-Reisen. Wie der Name schon vermuten lässt, führt Cacher-Reisen außerhalb der Pandemie zu beliebten und originellen Caches in rund 95 Länder. Wer also nach der Pandemie mal Lust auf eine Geocaching-Tour außerhalb von Deutschland hat, wendet sich auch in diesem Falle am besten an Daniel Pflieger. Internationale Aufmerksamkeit hat Geheimpunkt innerhalb der Geocaching-Szene übrigens auch so bereits. 2019 wurden sie daher schon von der Szenegröße The Geocaching Vlogger Joshua Johnson besucht und dabei entstand dieses fantastische Video, das euch noch mehr Einblicke in die Arbeit von Daniel Pflieger und seinem Team geben kann. Seid ihr jetzt auch so richtig in Schatzsucherlaune? Wir schon und nutzen das frühsommerliche Wetter definitiv für eine Schatzsuche!

Hier geht es zur Website von Geheimpunkt
Und hier zum Instagram-Account von Geheimpunkt
Auf Facebook findet ihr Geheimpunkt selbstverständlich auch

(Fotos: stadt.land.stories (Header); Geheimpunkt (1))

Veröffentlicht in Stories

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