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Poetry Slam in der Pandemie

Oder auch: Das treffsichere Auge des Matthias Stehr

Batman hat seinen Robin, Sherlock Holmes seinen Dr. Watson und Henning Chadde hat seinen Matthias Stehr. Zumindest wenn es um wirklich gute Live-Fotografie geht. Bereits seit 2005 begleitet der promovierte Mikrobiologe die Live-Literatur-Szene in Hannover und liefert reihenweise starke Aufnahmen. „Es war eine ganz junge, ganz aktive Szene. Neben der gerade erst wachsenden Poetry Slam Szene gab es die vielfältigsten Lesebühnen, den Kultukiosk, Live-Hörspiele. Es hatte etwas von Aufbruch“, erinnert sich Stehr. Während er am Tage in der Tuberkuloseforschung tätig ist, zieht er nachts mit seinen Kameras durch die hannoversche Kulturszene. Erfolgreich ist er dabei auf beiden Ebenen und verbindet diese auch nur zu gerne. 2012 gewann er den Fotowettbewerb „Begegnungen – Der Fotowettbewerb rund um das interkulturelle Leben in Linden“ und 2013 brillierte er im Café Siesta mit seiner Solo-Fotoausstellung Talking about Poetry Slam. Für die Ausstellung Stop TB! – Die Afghanistan Portraits fungierte Stehr hingegen als Kurator und rückte mit den Arbeiten der Fotografin Laura Salvinelli nicht nur seine Forschungsinteressen, sondern auch ein allgemein sehr ernstes Problem fotografisch in den Mittelpunkt. Und als ob das nicht schon genug wäre, ist er zusätzlich auch noch als Cartoonist unterwegs. Ein Mensch mit einer wahnsinnigen Energie also. Da wundert es gar nicht, dass er nicht nur der Haus und Hof-Fotograf von Macht Worte! ist, sondern auch ein langjähriger Freund von Energiebündel Henning Chadde. Die beiden kennen sich nämlich bereits seit ihrer gemeinsamen Schulzeit.

„In diesen Zeiten der Pandemie können die Texte auch Hoffnung ausdrücken und Kraft geben“

Die Fotodokumentationen der zahlreichen Veranstaltungen sind allerdings kein (reiner) Freundschaftsdienst, denn Stehr ist auch so einfach ein großer Fan der hiesigen Poetry Slam-Szene und ihrer Lebendigkeit. „Besonders gerne erinnere ich mich noch an die Die 1. Hannoverschen Internationalen Slam Poetry-Tage 2014, bei denen 10 Poetinnen und Poeten aus acht EU-Ländern für fünf Tage in Hannover ihre Texte vorgetragen haben. Es war ein tolles Erlebnis, mit all den internationalen Gästen aus Finnland, Russland, Italien, Frankreich, Luxemburg, Spanien und Estland auf der Bühne erleben und fotografieren zu können“, erzählt er uns. Von den literarischen Ergüssen auf der Bühne zeigt er sich jedes Mal aufs Neue beeindruckt und lässt sich gerne berühren und mitreißen. Vielleicht ist genau das auch das Geheimrezept für seine atmosphärischen Aufnahmen. Klar also, dass Matthias Stehr auch beim allerersten Autokultur Poetry Slam in der Pandemie zugegen war und selbstverständlich genauso das zehnjährige Jubiläum von Macht Worte! in der Staatsoper Hannover einfing. „In diesen Zeiten der Pandemie können die Texte auch Hoffnung ausdrücken und Kraft geben. So haben viele Künstler beim Autokultur Slam 2020 mit vielen Texten viel Kraft und Hoffnung für die Zukunft ausgedrückt“, erklärt er uns. Dem können wir uns nur anschließen! In diesem Sinne kommt hier ein kleiner Einblick in die hannoversche Poetry Slam-Szene während der Pandemie und gleichzeitig in die stimmungsvollen Aufnahmen von Matthias Stehr.

(Fotos: Matthias Stehr)

Veröffentlicht in Stories

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